Gay Guide North Macedonia

In Mazedonien gilt Homosexualität als legal, und das Schutzalter liegt bei 16 Jahren, wobei die gesetzlichen Bestimmungen keinen Unterschied zwischen Hetero- oder Homosexuellen machen. Mazedonienkenner interpretieren dies so, dass auch das Schutzalter für schwullesbische Beziehungen bei 16 Jahren liegt. Gesetzesänderungen hinsichtlich Homosexualität spiegeln leider weder eine gesteigerte öffentliche Toleranz wider, noch sind sie ein Zeichen des guten Willens der Gesetzgeber und Entscheidungsträger des Landes. Als Mazedonien vollwertiges Mitglied des Europarates wurde, musste das Land sein Strafgesetz in folgender Weise abändern: Es durfte gleichgeschlechtliche Kontakte nicht länger diskriminieren, und die Bestimmungen über sexuelle Vergehen sollten keinen Unterschied mehr zwischen hetero- und homosexuellen Menschen machen. Ein Versuch, die Verfassung so zu ändern, dass sie die Ehe strikt als Bündnis zwischen Mann und Frau definiert, verfehlte 2013 die notwendige Zweidrittelmehrheit. 2014 startete die Regierungspartei erneut den Versuch – mit Erfolg. Die Verfassung wurde entsprechend ergänzt, gültig ab 1. Januar 2015. Die LGBT-Bewegung wird vom Zentrum für Zivil- und Menschenrechte organisiert und geleitet. Es hat seinen Hauptsitz in Skopje und ist das allererste und bisher auch einzige in Mazedonien, das sich offen mit den Rechten sexueller Minderheiten befasst. Im August 2002 hat dieses Zentrum in Zusammenarbeit mit dem mazedonischen Helsinki-Komitee die erste offizielle und niedergelegte Studie über Homosexualität durchgeführt. Ergebnisse zeigen, dass Homosexualität in Mazedonien immer noch als anormal und als Krankheit oder psychologische Störung gilt, die traditionelle und familiäre Werte verletzt. Daher empfiehlt es sich, auch an scheinbar schwulenfreundlichen Orten zurückhaltend zu sein und weder Küsse auszutauschen noch Händchen zu halten. Es gibt nur eine kleine Gay-Szene in Skopje mit einigen schwulenfreundliche Etablissements und Bars, die ‚gay nights‘ organisieren.